Sonntag, 20. Oktober 2013

Der Abschied von einem Traum

Der Termin am Donnerstag mit Baufritz ist passé. Leider. Aus zwei Gründen: Bin ich so unglaublich überzeugt von Baufritz, aber wir können uns den Mercedes unter den Holzhäuern nicht leisten. Und da ich jetzt weiß, was das Beste ist, muss ich mich unweigerlich mit weniger zufrieden geben. Das sind deprimierende Vorstellungen. Aber nun etwas ausführlicher zu Donnerstag:

Unser Berater kam erstmal zu spät, was ein kleines Deja vu auslöste. Danach allerdings lief alles anders als bei Rötzer: Der Berater schien uns beiden glaubwürdig, integer und absolut offen. Er hat sich unsere Wünsche angehört und es kam nirgendwo ein "ooooh, das können wir so aber nicht machen." oder ähnlich. Auch konnte er uns gegen Ende des Gesprächs eine ungefähre Hausnummer geben. Diese Hausnummer übersteigt unser Budget aber leider um 1/4. Das klingt erstmal nach gar nicht sooooo viel, wenn man es aber mal in Euro umrechnet, schlackern einem die Ohren. Mir wurde sofort schlecht: Das ist das Aus für Baufritz. Oder doch nicht? Uns bliebe immer noch, von unseren Wünschen nach Größe und Platz abzuweichen. Ich liebe unsere Freunde und möchte jeden von Ihnen am liebsten jedes Wochenende bei uns haben. In Isen wird das erfahrungsgemäß meist einher gehen mit Übernachten. Aber für den Komfort unserer Freunde so viel Geld mehr ausgeben? Eigentlich eine Frage, die man sich nie stellen müssen sollte. Wir haben für uns entschieden: Ja. Wir wollen unseren Freunden diesen Komfort bieten. Ein eigenes Gäste-Bad und ein schönes, großes Gästezimmer. Denn es kommen nicht nur unsere Freunde - und mit diesem Gedanken war die Überlegung für mich auch schon beendet - sondern auch unsere Mütter. Und die Vorstellung, dass eine unserer Mütter auf der Couch oder in einer kleinen Kammer übernachten sollte, ist mir zuwider. Zumal meine Mutter - wie ihr vielleicht wisst - in Berlin lebt und leider momentan nur selten vorbei kommen kann. Aber das bedeutet damit dann wirklich das Aus für Baufritz und dabei blutet mir das Herz. Mehr als vollen Tag lang habe ich Andi den Dienst in Sachen Hausbau verweigert, weil ich mich damit erstmal abfinden musste. Nicht einmal Informationen zu anderen Bauträgern wollte ich mir anhören. Ich musste trauern. Donnerstagabend war mir nach Weltuntergangsstimmung. Sogar über abstruse Ideen wie Crowdfunding habe ich lieber nachgedacht, als mich damit abzufinden, dass wir nicht mit Baufritz bauen werden. Aber liebe Leser, so ist es. Wir werden nicht mit Baufritz bauen. Ich bin immer noch nicht drüber weg, denn immer noch will ich eigentlich nichts anderes. Aber das hilft mir nunmal nicht. Da müssen wir jetzt durch...

Ein wirklich Gutes hat dieser Ausflug in die wunderbare Baufritz-Welt jedoch gehabt: Wir wissen nun, dass wir nicht in einem folieneingeschweißten plastikumhüllten Ziegelhaus leben wollen, damit uns die Heizkosten nicht auffressen. Wir möchten uns nicht mit Styropor umhüllen und Dampfsperren einbauen müssen. Und am besten noch eine kontrollierte Wohnraumbelüftung für viel Geld dazu kaufen, damit wir auch ja keinen Schimmel in die Wände kriegen, falls wir nich richtig lüften. Denn man kann ja auch falsch lüften. Sowas...

Noch ein letztes, von Herzen kommendes DANKE an die S.enz, die uns die Augen für die Welt des ökologischen, nachhaltigen und gesunden Bauens mit Holz geöffnet haben. Wir glauben, dass das auch unser Weg sein wird. Mehr davon folgt schon gleich, aber - um den Postrahmen nicht zu sprengen, in einem separaten Blogpost... 

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