Sonntag, 26. Januar 2014

Der Abriss - Teil 1

Ach ja, da war ja noch ne Kleinigkeit. Es steht noch ein Haus auf unserem Grundstück. Das muss weg. Und zwar möglichst bald, denn jetzt im Winter sind Abrissarbeiten deutlich günstiger zu bekommen, als zur "Bausaison". Also los, denkt man sich. Aber so einfach ist das gar nicht. Da gibt es mehrere Faktoren zu berücksichtigen:

Abrissgenehmigung:
Brauchen wir zum Glück nicht, weil das Häuschen recht klein ist

Entsorgung:
Puh, ja erste Hürde. An 2 Fronten ist Eternit vernagelt, was asbesthaltig ist. Aaaaber wieder Glück gehabt: Unter 100qm benötigt auch das keine separate Genehmigung

Leitungen
Und hier wirds lustig: Unser Haus ist quasi "Durchreiche" für 2 weitere Häuser, was Strom und Telco-Kabel angeht. Da das ganze auch noch oberirdisch "verhängt" ist, muss also jemand von den Kraftwerken Haag (Stromnetzeigentümer in der Gegend) und von der Telekom (Letzte Meile und so) auf unserem Haus rumhampeln (bitte ohne sich den Hals zu brechen), die Leitungen abklemmen und vom Dach entfernen. So weit, so gut. Mit den Kraftwerken Haag hat das echt super geklappt. 2x angerufen und aufgrund der (bis gestern noch) guten Witterungsbedingungen haben die die Stromleitung mehr oder weniger spontan gestern entfernt. Super, echt! Total unkompliziert und hoffentlich auch gar nicht sooo teuer. Aber da gibt's ja noch den Magentariesen. Da ist natürlich nix mit unkompliziert und kurzfristig. Bislang haben wir noch nicht mal mit jemandem Verantwortlichen sprechen können. Eine nette Dame am Bauherren-Call-Center hat unseren Wunsch nach JETZT ABER SCHNELL RUNTER MIT DEM MIST sehr liebenswürdig aufgenommen, aber ist naturgemäß mit echten Informationen sehr sparsam umgegangen. Es wird sich ein "Techniker" (ich glaub, die nennen einfach alle Backoffice-Leute pauschal Techniker) bei uns melden. Äh, super. Ratet, was bisher noch nicht passiert ist?! Gnah! Also abwarten, jeden Tag hinterher telefonieren und hoffen, dass sich bald jemand drum kümmert.

Den Abriss selbst haben wir bei MyHammer ausgeschrieben und das hat bislang echt gut funktioniert. Haben ein paar gute und ein paar lustige Angebote erhalten.

Stehen also in den Startlöchern und müssen "nur" abwarten, bis die Telekom ausm Quark kommt. *schnarch*

Noch ne Entscheidung

Tja, jetzt gehts ratz fatz hier. Wir werden nämlich demnächst umziehen. Da höre ich von weit her die Frage: "Häääää? Wie denn, wenn euer Haus erst im Dezember fertig wird?!" Jaaaaaaaaanz einfach:

Wir ziehen übergangsweise zu meiner Schwiegermama. Für ca. ein 3/4 Jahr leben wir in Andis alter Wohnung im Haus seiner Mama und vermieten unsere Wohnung einfach jetzt schon. Sie sollte ja sowieso vermietet werden, wenn wir in unser Nest einziehen, aber das ziehen wir einfach schon vor. So können wir uns schon jetzt um die Vermietung kümmern, wo wir noch Zeit dafür haben und nicht auch das noch mitten im Baustress. Zusätzlich sparen wir uns so natürlich auch noch ein wenig Geld, das wir ins Haus investieren werden.

Das bedeutet also - für mich einmal wieder - umziehen. Ja, super. Wie ich das liebe. Mein ganzes Leben in Kartons packen. Schon wieder. Wer mich kennt weiß, dass ich in meinem kurzen (*hust*) Leben schon den einen oder anderen Umzug hinter mir habe und wie ich das Umziehen mittlerweile verabscheue. Und trotzdem empfinde ich es als Abenteuer und als Ausflug ins Familienbindungsland. Ich habe schon lang nicht mehr mit einem Familienmitglied unter einem Dach gewohnt und noch nie längerfristig mit einem nicht meines Blutes entspringendem Familienmitglied.

Wir haben den Vorteil, dass der Umzug nicht, wie ja normaler Weise, in einem Big Bang passieren wird, sondern wir nach und nach alles ins nicht weit entfernte schwiegermütterliche Heim bringen können.

Noch ist unsere Wohnung nicht bei Immoscout ausgeschrieben, denn vor dem Telefonterror graut's uns schon a bisi. Aber allzu lange können wir uns davor nicht mehr drücken...

Wir haben uns entschieden - echt jetzt!

Leider war ich die ganze Woche kzh, weshalb auch einige Tage nicht viel passiert ist, trotzdem wir schon ein wenig Entscheidungsdruck haben, musste ich mir eine Zwangsauszeit nehmen. Aber gut, umso intensiver haben wir mal wieder gebrütet, seit es mir besser geht. Und, man mag es nicht glauben, es hat auch etwas gebracht. Wir haben ein paar Gewerke heraus gerechnet, die wir zum Teil selbst machen wollen (malern & Terrasse bauen) und zum Teil extern vergeben werden (spachteln, Fliesen legen & Bodenbeläge, Pflasterarbeiten), haben uns eine Eckverglasung einrechnen lassen für das Wohnzimmer (geil, geil, geil!) und die Treppe noch ein wenig umgestaltet. Nun haben wir ein neues Angebot bekommen, das wir noch in unsere Kalkulation einrechnen müssen, aber inzwischen sind wir uns einig: Wir werden mit Baufritz bauen. YAY!

Wir haben nun auch den externen Architekten beauftragt, damit er unsere Entwürfe finalisiert, für die Finanzierung benötigte Unterlagen zusammenstellt (Wohnflächenberechnung) und den Bauantrag vorbereitet.

Vermutlich werden wir nächste Woche also das Angebot von Baufritz unterschreiben. Erst dann lassen wir die Korken knallen. Aber ich sag euch, uns war schon zum Feiern zumute. Die Entscheidung an sich war echt ein hartes Stück Arbeit.

Bautermin wird übrigens mit viel Glück irgendwann im Juli oder August sein, eigentlich sind sie bei Baufritz schon bei der Terminvergabe für September, Oktober und November. Das ist mal ne Ansage. Das hieße, wenn alles gut geht, im Dezember einziehen.

Aber jetzt sind wir beide glücklich mit Haus & Entscheidung.
Manchmal kann ich es immer noch nicht fassen. Wir bauen uns ein Haus. Wow. Krass. Einfach nur krass.